KR243 Tacheles

Du bist noch kein Abonnent/+?
Hier erfährst Du mehr über
Kuechenstud.io/+
Einloggen

(244 Stimmen, Schnitt: 4,64)
| 31 Kommentare

Katja Bigalke

Katja und Onkel Andi besuchen das Kunsthaus Tacheles. Dieses umstrittene Epizentrum der Berliner Alternativkultur steht vor dem Aus. Team Küchenradio fühlt den Puls.

20 jahre danach: Das Tacheles ist ein Paradoxon. Ginge es nach den Hauptstadtplanungen der DDR, dürfte es nicht mehr existieren. Aber der Mauerfall und eine Gruppe engagierter Künstler bewahrte die schon teilgesprengte Ruine vor dem Ende: Hier wollte man Platz schaffen für eine Strae. Nach 1990 trug das Tacheles das seine dazu bei, das Viertel rund um die Oranienburger Strae hip und sexy zu machen. Das Künstlerhaus wurde selbst zum Objekt der Begierde skandinavischer Investoren und schaufelte sich irgendwie sein eigenes Grab. Denn die Fundus-Gruppe – zu ihr gehört u.a. das Adlon – will das Haus jetzt entmieten, um (gähn) Lofts und ein Luxushotel hier zu bauen.

Aber dann haben die Leute aus dem Tacheles doch auch mit dem Teufel vom gleichen Teller gegessen: Frau Katja und Onkel Andi müssen feststellen, dass die Künstler selbst eigentlich nur am Touri-Geld interessiert sind. Verdienen sie deshalb, was sie bekommen? Ein Kuechenradio bei minus 7 Grad Berlin und reichlich Uringeruch. Am Ende muss Frau Katja zugeben, dass ihre Fremdsprachenkenntnisse doch nicht so gut sind, wie wir immer gedacht haben, und Onkel Andi kennt den Unterschied zwischen Rodin (frz. Bildhauer) und Rodin (weirussischer Maler) nicht. Tant pis.

31 Kommentare

  1. Ohne es angehört zu haben bin ich jetzt schon dankbar, das ihr es aufgreift. Ausgerechnet eine mit Steuergeldern gerettete Bank verscherbelt nun das Tacheles. Ich werde die Milliarden auf meiner nächsten Einkommensteuererklärung unter Werbungskosten verbuchen.

  2. Ohne es angehört zu haben bin ich jetzt schon dankbar, das ihr es aufgreift. Ausgerechnet eine mit Steuergeldern gerettete Bank verscherbelt nun das Tacheles. Ich werde die Milliarden auf meiner nächsten Einkommensteuererklärung unter Werbungskosten verbuchen.

  3. Schöne Folge, blödes Thema aber auch :/

    Aber Humor habt ihr trotzdem’z: “Die Heizung riecht wie bei mir im Büro […] als wär son toter Vogel da”

  4. Schöne Folge, blödes Thema aber auch :/

    Aber Humor habt ihr trotzdem’z: “Die Heizung riecht wie bei mir im Büro […] als wär son toter Vogel da”

  5. Klasse, ich bin vor ca 5 Jahren bei meinem Berlin-Besuch durchs Tacheles gelaufen. War für mich interessanter als so manches Museum. Ich kann den Podcast zwar erst später hören, freue mich aber schon tierisch drauf. VIELEN VIELEN DANK!!!

  6. Klasse, ich bin vor ca 5 Jahren bei meinem Berlin-Besuch durchs Tacheles gelaufen. War für mich interessanter als so manches Museum. Ich kann den Podcast zwar erst später hören, freue mich aber schon tierisch drauf. VIELEN VIELEN DANK!!!

  7. “Frau Katja und Onkel Andi müssen feststellen, dass die Künstler selbst eigentlich nur am Touri-Geld interessiert sind. Verdienen sie deshalb, was sie bekommen?”

    tja, auch als hungernder künstler braucht man kalorien und budget für materialien. an touristen bzw. publikum interessiert zu sein sehe ich nicht als ausverkauf (a song is not a song until its listened to), eher als notwendigkeit, wenn man a) im filet-viertel weiterhin und zunehmend eine “daseinsberechtigung” für sich und seine arbeit reklamieren mu und b) nicht zum verhungernden künstler werden will.

    ich denke, im tacheles “bekam” man als teilnehmender immer weniger, als man verdiente und als besucher häufig mehr, als man erwartete.
    sogesehen sind leerstehende und/oder sporadisch prominent vermietete lofts und saisonal ausgebuchte suiten vermutlich das, was die umgebung dort verdient.

    künstlern mangelendes unternehmerisches geschick anzukreiden ist nicht weniger bourgeoise, denn sich mit ihrer anwesenheit zu schmücken, ohne ihre existenz- und arbeitsgrundlagen zu sichern.

    ;¬)

    •  Ja, Künstler sollen auch unternehmerisch denken dürfen – vollkommen okay. Das traurige am Tacheles ist jedoch, dass es zu einem Freilichtmuseum mit Museumsshop verkommen ist. Eine Relevanz innerhalb des Berliner Kulturbetriebes scheint das Tacheles nicht mehr zu haben. Mich zumindest hat das Kunst- und Musikprogramm in den letzten 10 Jahren nicht mehr hinlocken können.

  8. “Frau Katja und Onkel Andi müssen feststellen, dass die Künstler selbst eigentlich nur am Touri-Geld interessiert sind. Verdienen sie deshalb, was sie bekommen?”

    tja, auch als hungernder künstler braucht man kalorien und budget für materialien. an touristen bzw. publikum interessiert zu sein sehe ich nicht als ausverkauf (a song is not a song until its listened to), eher als notwendigkeit, wenn man a) im filet-viertel weiterhin und zunehmend eine “daseinsberechtigung” für sich und seine arbeit reklamieren mu und b) nicht zum verhungernden künstler werden will.

    ich denke, im tacheles “bekam” man als teilnehmender immer weniger, als man verdiente und als besucher häufig mehr, als man erwartete.
    sogesehen sind leerstehende und/oder sporadisch prominent vermietete lofts und saisonal ausgebuchte suiten vermutlich das, was die umgebung dort verdient.

    künstlern mangelendes unternehmerisches geschick anzukreiden ist nicht weniger bourgeoise, denn sich mit ihrer anwesenheit zu schmücken, ohne ihre existenz- und arbeitsgrundlagen zu sichern.

    ;¬)

  9. ich kenne das Tacheles seit 91.
    zu der Zeit hatte ich ein Gemeinschaftsatelier in Neukölln (Donaustr), wo wir um Aufnahme ins Atelierförderprogramm kämpften -was uns letztendlich auch gelang und ich war bis 98 in dieser Fabriketage.
    Schon damals hatten wir ein Problem mit dem Tacheles: im Verhältnis zu der Anzahl der im Tacheles geförderten Künstlern war der finanzielle Aufwand unverhältnismäig.
    Wir mussten uns mit aufwendigen konzeptionellen und biografischen Details für 3 DM Förderung bemühen, im Tacheles gab es Demos, als sie den Strom bezahlen sollten.

  10. ich kenne das Tacheles seit 91.
    zu der Zeit hatte ich ein Gemeinschaftsatelier in Neukölln (Donaustr), wo wir um Aufnahme ins Atelierförderprogramm kämpften -was uns letztendlich auch gelang und ich war bis 98 in dieser Fabriketage.
    Schon damals hatten wir ein Problem mit dem Tacheles: im Verhältnis zu der Anzahl der im Tacheles geförderten Künstlern war der finanzielle Aufwand unverhältnismäig.
    Wir mussten uns mit aufwendigen konzeptionellen und biografischen Details für 3 DM Förderung bemühen, im Tacheles gab es Demos, als sie den Strom bezahlen sollten.

  11. Leichten Schmuddel braucht die Ecke, was wird aus ihr werden?

  12. Leichten Schmuddel braucht die Ecke, was wird aus ihr werden?

  13. Netter Beitrag. Sicherlich nicht einer der besten, aber auch kein schlechter Beitrag…

    Onkel Andi hatte ja am Ende so richtig Spa und er lies es sich gar nicht anmerken…

    Meine Lieblingsstelle 10:50-11:10:
    Onkel Andi stellt eine für mich interessante Frage und keinen kümmerts… seine Reaktion: “…mmm….naja…” :D

  14. Netter Beitrag. Sicherlich nicht einer der besten, aber auch kein schlechter Beitrag…

    Onkel Andi hatte ja am Ende so richtig Spa und er lies es sich gar nicht anmerken…

    Meine Lieblingsstelle 10:50-11:10:
    Onkel Andi stellt eine für mich interessante Frage und keinen kümmerts… seine Reaktion: “…mmm….naja…” :D

  15. Hallo, ein wenig ab vom Thema, aber ich bin gerade beim Zeitungslesen über “alte Bekannte” von Euch gestolpert:

    Sophie Rois in dieser Wochenend-F.A.Z.: Interview über eine ganze Seite und..

    Helene Hegemann (die jugendliche Filmemacherin, die sich ein wenig bei Euch um Kopf und Kragen geredet hat) ist auch noch unter die Literaten gegangen. Soweit so gut. Nur dass ihr Debüt mit dem coolpunkigen Titel “Axolotl Roadkill” im Feuilleton nämlicher F.A.Z. über eine halbe Seite euphorischst abgefeiert wird… äh ja… vielleicht ein Anlass, zu einer Zweiteinladung? Sozusagen Beobachtungen am werdenden Genie?!

  16. Hallo, ein wenig ab vom Thema, aber ich bin gerade beim Zeitungslesen über “alte Bekannte” von Euch gestolpert:

    Sophie Rois in dieser Wochenend-F.A.Z.: Interview über eine ganze Seite und..

    Helene Hegemann (die jugendliche Filmemacherin, die sich ein wenig bei Euch um Kopf und Kragen geredet hat) ist auch noch unter die Literaten gegangen. Soweit so gut. Nur dass ihr Debüt mit dem coolpunkigen Titel “Axolotl Roadkill” im Feuilleton nämlicher F.A.Z. über eine halbe Seite euphorischst abgefeiert wird… äh ja… vielleicht ein Anlass, zu einer Zweiteinladung? Sozusagen Beobachtungen am werdenden Genie?!

  17. Hallo Küchenradio-Team, wieviele Downloads hat denn so eine durchschnittliche Folge, bzw. in welchem Bereich liegen so unter und obergrenzen.

    Vielen Dank

    Enzo Aduro

  18. Hallo Küchenradio-Team, wieviele Downloads hat denn so eine durchschnittliche Folge, bzw. in welchem Bereich liegen so unter und obergrenzen.

    Vielen Dank

    Enzo Aduro

  19. Das Tacheles steht doch meines Wissens schon seit der Gründung vor dem Aus. Es mag ja sein, dass es dort noch den ein oder anderen Künstler gibt, aber alles in allem firmiert das, wie der gröte Teil aller Galerien in Mitte, wohl eher unter dem Label Wunst.

    Selbstverständlich wollen sie dafür auch noch Geld haben, aber dann sollten sie auch endlich mal was dafür anbieten, oder aufhören zu jammern, und den Laden dicht machen. Ein Luxushotel wäre auch nicht so ganz meins, allerdings um Längen besser als eine Ansammlung von vergammelten, mit Körpersäften und Grobmüll dekorierten “Ateliers”.

  20. Das Tacheles steht doch meines Wissens schon seit der Gründung vor dem Aus. Es mag ja sein, dass es dort noch den ein oder anderen Künstler gibt, aber alles in allem firmiert das, wie der gröte Teil aller Galerien in Mitte, wohl eher unter dem Label Wunst.

    Selbstverständlich wollen sie dafür auch noch Geld haben, aber dann sollten sie auch endlich mal was dafür anbieten, oder aufhören zu jammern, und den Laden dicht machen. Ein Luxushotel wäre auch nicht so ganz meins, allerdings um Längen besser als eine Ansammlung von vergammelten, mit Körpersäften und Grobmüll dekorierten “Ateliers”.

  21. Man Ludwig, hier wimmelt es schon von kleinbürgerlichen, westdeutschen Spieern. Wenn es keine solchen Ecken mehr in Mitte gibt, dann ist das sowieso schon auf den Hund gekommene Viertel ganz auf den Hund gekommen.

  22. Man Ludwig, hier wimmelt es schon von kleinbürgerlichen, westdeutschen Spieern. Wenn es keine solchen Ecken mehr in Mitte gibt, dann ist das sowieso schon auf den Hund gekommene Viertel ganz auf den Hund gekommen.

  23. Ein netter “Bilderspaziergang” mit einem leider etwas gehetzten Onkel Andi, der dann aber immer so schön kurz wird. Man sieht sein Grummeln durch sein Schweigen :-)

  24. Ein netter “Bilderspaziergang” mit einem leider etwas gehetzten Onkel Andi, der dann aber immer so schön kurz wird. Man sieht sein Grummeln durch sein Schweigen :-)

  25. Schönes Thema,

    allerdings ist das Fordernd-Laut-Naive-Geplapper der Tacheles-Alternativ-Flitschen zeitweise nur schwer zu ertragen. Aber Onkel Andi und Katja haben alles rausgeholt.

  26. Schönes Thema,

    allerdings ist das Fordernd-Laut-Naive-Geplapper der Tacheles-Alternativ-Flitschen zeitweise nur schwer zu ertragen. Aber Onkel Andi und Katja haben alles rausgeholt.

  27. Boah da ist ein echter Schocker eingebaut! 8-O

    Bei 15 Minuten 20 Sekunden klingelt es so dermaen plastisch aus den Lautsprechern, dass ich erstmal dachte es sei noch jemand mir in der Wohnung. :-))

    Viele Grüe,
    Mischa

  28. Boah da ist ein echter Schocker eingebaut! 8-O

    Bei 15 Minuten 20 Sekunden klingelt es so dermaen plastisch aus den Lautsprechern, dass ich erstmal dachte es sei noch jemand mir in der Wohnung. :-))

    Viele Grüe,
    Mischa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.