KR_180 – D-School
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Simon Blake arbeitet an der D-School am privat finanzierten Hasso-Plattner-Institut der Uni Potsdam. Das “Design Thinking” will für groe Probleme schnell praktische Lösungen finden. Wie das geht und was bisher gelöst wurde, erklärt Simon im roten IKEA-Sofa des Wohlfühl-Instituts.
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Merkur
Vielen Dank für die Sendung. Es ist immer schön und erstaunlich zugleich, wie Ihr so unterschiedliche Gäste auftreibt und bemüht seid möglichst viele Bereiche abzudecken. Ich bin unsicher, ob es am Gast, an der Atmosphäre oder evtl. daran lag, dass nur Männer anwesend und die zwei Damen diesmal abwesend waren, aber es ging sehr entspannt, zivilisiert und zum Thema zur Sache. Eine angenehme Abwechselung, das lob ich mir!
Inhaltlich bin ich der Ansicht, dass ihr allerdings mit dem Gast zu sanft umgegangen seid. Denn wenn man diesen durch die Wirtschaft gesponsorten “Think-Tank”, der versucht unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit zu arbeiten, genauer betrachtet, kommen mir da so einige Befürchtungen in den Sinn. Klar Ihr habt es versucht mit “Hartz4” sehr gekonnt zum Ende hin anzusprechen, aber ich denke das war insgesamt zu wenig und der Gast hat es einfach so auf die schnelle nicht verstanden.
Zunächst einmal hat das was da passiert ja rein garnichts mit Informatik zu tun (weder soziales, noch politisches gehört da ernsthaft in dieser Form rein). Ich kann daher nicht genau nachvollziehen, welcher Bezug da ist und wie soetwas zu Noten im Leben eines Studenten führen kann. So ohne Grundlage vor sich hin philosophieren macht ein Student bei billigen Aldi-Wein ja ohnehin schon jedes Wochenende, auch so ganz ohne Noten und so.
Ich denke eher, dass das für SAP oder wer da auch immer noch so dahinter stehen mag, eine günstige, junge und innovative Arbeitskraft/Arbeitsbörse ist, deren Ergebnisse dann teuer weitervermarktet werden und das kann mitunter fatale Folgen haben: Beispiel wie man die Arbeitslosigkeit senken kann. Das fachfremde Menschen nach gut dünken über das Leben anderer entscheiden, haben wir in der Politik schon genug, dass muss nicht noch durch ausgewählte “pseudo wissenschaftliche Beiträge/ Gutachten” von Amateuren unterstützt werden.
Die so genannten Ideen, die der Gast da erwähnt hat, sind natürlich eine Katastrophe, weil eben in keiner! Hinsicht etwas Neues dabei war. Aber man konnte häufiger heraushören, dass der Gast eben absolut gar keine oder nur bedingt Ahnung von dem jeweiligen Thema hat. Das passiert natürlich, wenn man in allem Bereichen mal mitspielen will, aber einfach mal nach “Einmal/Einweg Telefonnummern” googlen. Ich meine soetwas schon vor 4-5 Jahren mal in einer US Sendung genau zu diesem Zweck gehört zu haben. Sowas gibts auch seid Ewigkeiten im Bereich Datenschutz im Internet, dass man absichtlich eine etwas falsche Anschrift oder eine extra Spam-Mail-Adresse angibt, um den jeweiligen Absender eindeutig zu identifizieren.
Wenn also Herr Plattner kostenlose Arbeitskräfte sucht, soll er das doch bitte in irgendeinem Verein machen, aber bitte nicht mit dem Bildungssystem spielen. Das hat gerade selber genug Probleme. (Siehe “Adele und die Fledermaus” von danisch.de).
Ich halte es übrigens für äuerst bedenklich und grenzwertig, wenn eine Universität, eine universitätsnahe Einrichtung oder auch eine Privatperson offen darüber nachdenken ihre aus dem Wissen und Potential der Allgemeinheit geschöpften Ideen zu schützen und vertrete da eher eine Stallmann ähnliche Philosophie.
Merkur
Vielen Dank für die Sendung. Es ist immer schön und erstaunlich zugleich, wie Ihr so unterschiedliche Gäste auftreibt und bemüht seid möglichst viele Bereiche abzudecken. Ich bin unsicher, ob es am Gast, an der Atmosphäre oder evtl. daran lag, dass nur Männer anwesend und die zwei Damen diesmal abwesend waren, aber es ging sehr entspannt, zivilisiert und zum Thema zur Sache. Eine angenehme Abwechselung, das lob ich mir!
Inhaltlich bin ich der Ansicht, dass ihr allerdings mit dem Gast zu sanft umgegangen seid. Denn wenn man diesen durch die Wirtschaft gesponsorten “Think-Tank”, der versucht unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit zu arbeiten, genauer betrachtet, kommen mir da so einige Befürchtungen in den Sinn. Klar Ihr habt es versucht mit “Hartz4” sehr gekonnt zum Ende hin anzusprechen, aber ich denke das war insgesamt zu wenig und der Gast hat es einfach so auf die schnelle nicht verstanden.
Zunächst einmal hat das was da passiert ja rein garnichts mit Informatik zu tun (weder soziales, noch politisches gehört da ernsthaft in dieser Form rein). Ich kann daher nicht genau nachvollziehen, welcher Bezug da ist und wie soetwas zu Noten im Leben eines Studenten führen kann. So ohne Grundlage vor sich hin philosophieren macht ein Student bei billigen Aldi-Wein ja ohnehin schon jedes Wochenende, auch so ganz ohne Noten und so.
Ich denke eher, dass das für SAP oder wer da auch immer noch so dahinter stehen mag, eine günstige, junge und innovative Arbeitskraft/Arbeitsbörse ist, deren Ergebnisse dann teuer weitervermarktet werden und das kann mitunter fatale Folgen haben: Beispiel wie man die Arbeitslosigkeit senken kann. Das fachfremde Menschen nach gut dünken über das Leben anderer entscheiden, haben wir in der Politik schon genug, dass muss nicht noch durch ausgewählte “pseudo wissenschaftliche Beiträge/ Gutachten” von Amateuren unterstützt werden.
Die so genannten Ideen, die der Gast da erwähnt hat, sind natürlich eine Katastrophe, weil eben in keiner! Hinsicht etwas Neues dabei war. Aber man konnte häufiger heraushören, dass der Gast eben absolut gar keine oder nur bedingt Ahnung von dem jeweiligen Thema hat. Das passiert natürlich, wenn man in allem Bereichen mal mitspielen will, aber einfach mal nach “Einmal/Einweg Telefonnummern” googlen. Ich meine soetwas schon vor 4-5 Jahren mal in einer US Sendung genau zu diesem Zweck gehört zu haben. Sowas gibts auch seid Ewigkeiten im Bereich Datenschutz im Internet, dass man absichtlich eine etwas falsche Anschrift oder eine extra Spam-Mail-Adresse angibt, um den jeweiligen Absender eindeutig zu identifizieren.
Wenn also Herr Plattner kostenlose Arbeitskräfte sucht, soll er das doch bitte in irgendeinem Verein machen, aber bitte nicht mit dem Bildungssystem spielen. Das hat gerade selber genug Probleme. (Siehe “Adele und die Fledermaus” von danisch.de).
Ich halte es übrigens für äuerst bedenklich und grenzwertig, wenn eine Universität, eine universitätsnahe Einrichtung oder auch eine Privatperson offen darüber nachdenken ihre aus dem Wissen und Potential der Allgemeinheit geschöpften Ideen zu schützen und vertrete da eher eine Stallmann ähnliche Philosophie.
Pingback: businessmodel innovation _ design » Design Thinking and Five Challenges of Design-led Organizations
jan
hey, könnt ihr ein cover in euren itunes stream einbauen? artwork habt ihr ja jetzt mit den shirtdesigns genug. jetzt mit itunes 8 sähe das bestimmt ganz schick im player aus.
jan
hey, könnt ihr ein cover in euren itunes stream einbauen? artwork habt ihr ja jetzt mit den shirtdesigns genug. jetzt mit itunes 8 sähe das bestimmt ganz schick im player aus.
Achim
@ Jan: jep, das wäre prima, auch auf dem Ipod…
Achim
@ Jan: jep, das wäre prima, auch auf dem Ipod…
Horst
Super Sendung!
Mich als groen Küchenradio-Hörer und derzeitigem HPI-Studenten freut sie auch noch umso mehr. :)
Horst
Super Sendung!
Mich als groen Küchenradio-Hörer und derzeitigem HPI-Studenten freut sie auch noch umso mehr. :)
Christian
ich wäre auch dringend für ein Artwork. Küchenradio sieht immer so unschön auf dem ipod aus.
Christian
ich wäre auch dringend für ein Artwork. Küchenradio sieht immer so unschön auf dem ipod aus.
Küchenradio
Artwork – hätte ich auch gern. Weiss aber nicht, wo das Problem ist. In Podpress sind die Cover eingetragen, tauchen ja auch im iTunes-Verzeichnis auf – nur eben auf dem iPod nicht. Ratlos.
Simon
Liebes Küchenradio, das war ja ein ganz besonderer Feierabend mit Euch! Ihr habt mir echt nicht zu viel versprochen, als ihr von eurer kleinen aber feinen und vor allem aktiven Gefolgschaft erzählt habt…
@Merkur:
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar – schön, dass man im Internet ein direktes Feedback auf das Gesagte bekommen kann (um so wichtiger, wenn es das erste Live bzw. ungeschnittene Interview ist)!
Dein Kommentar zeigt mir, dass ich einige Punkte scheinbar leider nicht klar verständlich rüberbringen konnte, es lag vielleicht an der fast privat erscheinenden Gesprächsatmosphäre mit den beiden Schlitzohren. In manchen Punkten hast Du meiner Meinung nach jedoch einfach Unrecht. Dass beispielsweise die an der D-School produzierten Ideen eine Katastrophe sind und nichts Neues beinhalten, möchte ich gern widerlegen:
Selbst die am Tag des Interviews in nur vier Stunden entstandene Idee der Wegwerftelefonnummer für den spontanen Clubflirt ist durchaus neuwertig.
Zwar magst Du aus technologischer Sicht sicher Recht haben, wenn Du die Neuartigkeit der Idee anzweifelst. Dass man Einmal-Telefonnummern über das Internet beziehen kann, wird von Google (einem Service, den wir durchaus zu nutzen wissen) ja auch eindeutig belegt. Allerdings ist ein solcher Service aus Nutzersicht nicht beim Flirten im Club brauchbar, wenn dort jemand spontan eine solche Nummer benötigt.
Deshalb gehört zu unserer Idee auch ihre Ausführung in Form eines Automaten, der auf dem stillen rtchen des Clubs steht und gegen Einwurf einer Münze und der Eingabe der eigenen Telefonnummer auf einem Bon die Wegwerf-Nummer ausgibt.
Das Neue liegt also weniger in der Technologie an sich, sondern in der aus Nutzersicht sinnvollen Rekombination von bestehenden Technologien, Artefakten und Handlungsabläufen. Daher glaube ich, dass selbst diese unfertige Idee einiges Innovationspotenzial in sich birgt. (brigens hat z.B. auch Apple weder das mp3-Format, noch mobile Datenspeicher oder Musikdownloads erfunden, sondern diese “lediglich” aus Nutzersicht sinnvoll kombiniert, also designt.)
Noch deutlicher wird dieser Zusammenhang übrigens beim zweiten Beispiel aus dem Interview – die in zwölf Wochen entstandenen Wegekarten für geistig Behinderte, die Ihnen mehr Autonomie im öffentlichen Leben und damit mehr Lebensqualität ermöglichen sollen: Die Studierenden haben weder die Fototechnologie, noch die Ringbuch-Mappe, in der die einzelnen Wegpunkte unterwegs mitgeführt werden, erfunden. Allein deren Nutzungskonzept als einfach handhabbares Navigationssystem für geistig Behinderte ist die Innovation.
Unsere Projekt-Partner von Lernmobil und den Special Olympics, die naturgemä Experten für die Betreuung und Förderung von geistig Behinderten sind, fanden das Ergebnis übrigens nicht katastrophal. Sie fanden es im Gegenteil so gut, dass Sie es direkt in ihr Betreuungskonzept integriert haben. Und die von ihnen betreuten geistig Behinderten mögen es.
Auf solche Ergebnisse unserer Studierenden können glaube ich auch wir von der D-School ein wenig stolz sein. Und obwohl ich nichts gegen “billigen Aldi-Wein” habe, sehen wir uns nicht als “pseudowissenschaftliche Amateure”, sondern zu Recht als eine junge, durchaus erfolgreiche Ergänzung der deutschen Bildungslandschaft.
Simon
Liebes Küchenradio, das war ja ein ganz besonderer Feierabend mit Euch! Ihr habt mir echt nicht zu viel versprochen, als ihr von eurer kleinen aber feinen und vor allem aktiven Gefolgschaft erzählt habt…
@Merkur:
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar – schön, dass man im Internet ein direktes Feedback auf das Gesagte bekommen kann (um so wichtiger, wenn es das erste Live bzw. ungeschnittene Interview ist)!
Dein Kommentar zeigt mir, dass ich einige Punkte scheinbar leider nicht klar verständlich rüberbringen konnte, es lag vielleicht an der fast privat erscheinenden Gesprächsatmosphäre mit den beiden Schlitzohren. In manchen Punkten hast Du meiner Meinung nach jedoch einfach Unrecht. Dass beispielsweise die an der D-School produzierten Ideen eine Katastrophe sind und nichts Neues beinhalten, möchte ich gern widerlegen:
Selbst die am Tag des Interviews in nur vier Stunden entstandene Idee der Wegwerftelefonnummer für den spontanen Clubflirt ist durchaus neuwertig.
Zwar magst Du aus technologischer Sicht sicher Recht haben, wenn Du die Neuartigkeit der Idee anzweifelst. Dass man Einmal-Telefonnummern über das Internet beziehen kann, wird von Google (einem Service, den wir durchaus zu nutzen wissen) ja auch eindeutig belegt. Allerdings ist ein solcher Service aus Nutzersicht nicht beim Flirten im Club brauchbar, wenn dort jemand spontan eine solche Nummer benötigt.
Deshalb gehört zu unserer Idee auch ihre Ausführung in Form eines Automaten, der auf dem stillen rtchen des Clubs steht und gegen Einwurf einer Münze und der Eingabe der eigenen Telefonnummer auf einem Bon die Wegwerf-Nummer ausgibt.
Das Neue liegt also weniger in der Technologie an sich, sondern in der aus Nutzersicht sinnvollen Rekombination von bestehenden Technologien, Artefakten und Handlungsabläufen. Daher glaube ich, dass selbst diese unfertige Idee einiges Innovationspotenzial in sich birgt. (brigens hat z.B. auch Apple weder das mp3-Format, noch mobile Datenspeicher oder Musikdownloads erfunden, sondern diese “lediglich” aus Nutzersicht sinnvoll kombiniert, also designt.)
Noch deutlicher wird dieser Zusammenhang übrigens beim zweiten Beispiel aus dem Interview – die in zwölf Wochen entstandenen Wegekarten für geistig Behinderte, die Ihnen mehr Autonomie im öffentlichen Leben und damit mehr Lebensqualität ermöglichen sollen: Die Studierenden haben weder die Fototechnologie, noch die Ringbuch-Mappe, in der die einzelnen Wegpunkte unterwegs mitgeführt werden, erfunden. Allein deren Nutzungskonzept als einfach handhabbares Navigationssystem für geistig Behinderte ist die Innovation.
Unsere Projekt-Partner von Lernmobil und den Special Olympics, die naturgemä Experten für die Betreuung und Förderung von geistig Behinderten sind, fanden das Ergebnis übrigens nicht katastrophal. Sie fanden es im Gegenteil so gut, dass Sie es direkt in ihr Betreuungskonzept integriert haben. Und die von ihnen betreuten geistig Behinderten mögen es.
Auf solche Ergebnisse unserer Studierenden können glaube ich auch wir von der D-School ein wenig stolz sein. Und obwohl ich nichts gegen “billigen Aldi-Wein” habe, sehen wir uns nicht als “pseudowissenschaftliche Amateure”, sondern zu Recht als eine junge, durchaus erfolgreiche Ergänzung der deutschen Bildungslandschaft.
Horst
Ich befürchte, dass Merkur auch nicht wirklich 100%ig wei, worüber er redet, wenn er über das HPI und die Design-School diskutiert.
Die Design-School ist kein Bestandteil des Informatikstudiums am HPI! Informatikstudenten des HPI können sich dort genauso bewerben, wie jeder andere Student – egal welcher Fachrichtung – auch.
Das gern gebrachte Argument der SAP-Eliteschmiede mag auf dem ersten Blick nicht weit hergeholt erscheinen, ist aber schlichtweg falsch. ;)
Horst
Ich befürchte, dass Merkur auch nicht wirklich 100%ig wei, worüber er redet, wenn er über das HPI und die Design-School diskutiert.
Die Design-School ist kein Bestandteil des Informatikstudiums am HPI! Informatikstudenten des HPI können sich dort genauso bewerben, wie jeder andere Student – egal welcher Fachrichtung – auch.
Das gern gebrachte Argument der SAP-Eliteschmiede mag auf dem ersten Blick nicht weit hergeholt erscheinen, ist aber schlichtweg falsch. ;)
earl grey
tatsächlich!?
earl grey
tatsächlich!?
jan
und irgendwie seid ihr bei mir unter history gelistet. ich weiss leider nicht wie man das ändert in itunes 8. kann man die covers auch irgenwie selber ändern?
jan
und irgendwie seid ihr bei mir unter history gelistet. ich weiss leider nicht wie man das ändert in itunes 8. kann man die covers auch irgenwie selber ändern?