DI046 BILD-Studie
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Hans-Jürgen Arlt hat für die Otto-Brenner-Stiftung der IG Metall eine Studie über die BILD-Zeitung geschrieben. Wir sprechen mit ihm über Griechenland-Berichterstattung der BILD, BILD Geschäftsmodell und BILD als Anti-Journalismus.
– Studie: “Wirtschaftsjournalismus in der Krise” (pdf)
– Otto-Brenner-Stiftung
– BildBlog über die Selbstkritik der BILD in Sachen Griechenland.
– Hans Leyendecker in der Süddeutschen Zeitung über die BILD-Studie
– Über die Probleme der Wissensarbeiter – mein Interview mit Ulrich Klotz
- Download:
- mp362 MB
Hardy Prothmann
Lieber Philip, liebe Jana,
sehr gute Sendung – habe ich sehr gerne gehört.
Schön differenziert! Empfehle ich als Lehrstück weiter.
Gruß
Hardy
www.bild-studie.de
Weiterführende Informationen zur “BILD”-Studie auch unter http://www.bild-studie.de
stefle
Ehrlich gesagt fand ich H.-J- Arlt etwas schwach. Er konnte auf DocPhils Fragen oft nicht wirklich antworten.
Es wurde irgendwie versucht, das “Abstoßende” der Bild-Zeitung auf allgemeine Prinzipien zurückzuführen. M.E. ist die Sache viel einfacher: Die politische Position der Bild ist dumm und abstoßend. Um diesen “heißen Brei” wurde nur herumgeredet. So als wäre es gar nicht die Position selbst, die so scheiße ist, sodern nur die Art und Weise, wie diese dem Leser vermittelt wird. Das Geeier habt ihr doch nicht nötig.
Ein Vergleich mit anderen Boulevard-Blättern (Hamburger MoPo usw.) wäre evtl. sinnvoll gewesen.
Dirk Deimeke
Danke für diese Folge, für die ich ein paar Anmerkungen habe:
Ich höre Journalisten (und die Wikipedia) häufig über Relevanz reden. Relevanz ist die Wichtigkeit für eine Zielgruppe bzw. innerhalb eines bestimmten Fachgebiets und gerade die Zielgruppe wird immer aussen vor gelassen. Wenn von gesellschaftlicher Relevanz gesprochen wird, ist eben das Wichtig, was für einen Durchschnitt der Bevölkerung wichtig ist und nicht für die Journalisten oder die Wikipedianer oder die Zielgruppe der Bildzeitung. Meiner Meinung nach wird der Begriff sehr häufig sehr falsch verwendet bzw. die Wichtig einer Information ausserhalb des eigenes Dunstkreises völlig falsch eingeschätzt.
Die BILD ist ein Meister darin suggestiv zu formulieren, durch geschicktes Weglassen von Informationen bzw. Herunterstufen von kontextwichtigen Informationen wird ein Bild erzeugt, was aufregt und zum Kauf der nächsten Ausgabe anregt. Wenn in der Zielgruppe Personen sind, die fürchten müssen überhaupt Rente zu bekommen und wenn, dann eine sehr geringe, dann ist das “Beispiel” einer Pensionärin, die 4000 Euro im Monat bekommt natürlich willkommen. Das Beispiel, dass die Realität oder den “Durschnitts-Rentner” zeigt, ist nicht gewollt.
Beide Punkte fasst ein Absatz aus dem Parkinsonschen Gesetz sehr gut zusammen: “In Diskussionen werden die einfachsten Themen am ausführlichsten
diskutiert, weil davon die meisten Teilnehmer Ahnung haben – und nicht
die Themen, die am wichtigsten sind.”
Zur Arbeit und zur Beförderung möchte ich das Peter-Prinzip erwähnen: “In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.”
Oder, als Schlussfolgerung: “Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.”
Interessant ist auch eine Ableitung, die sich daraus ergibt. “Die Arbeit wird von den Mitarbeitern erledigt, die ihre Stufe der Inkompetenz noch nicht erreicht haben.”
In den meisten Organisationen neigt man dazu, die besten Leute zu befördern. Befördern heisst in dem Fall meist, dass sie eine Leitungsfunktion bekommen, was ein grosser Fehler ist bzw. sein kann. Das Konzept der Fachkarriere (ein Grund, um in grossen Unternehmen zu arbeiten) wirkt dem entgegen. Ein guter KFZ-Mechaniker ist nicht automatisch jemand, der ein Team führen oder ein Projekt leiten kann, aber er ist vielleicht besonders gut geeignet, schwierige Probleme “an der Maschine” zu lösen.
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