DI073 Jugend

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Endlich mal wieder ein Medienradio. Statt laufend über Jugendliche zu sprechen, wollte ich schon länger mal mit Jugendlichen sprechen. Jetzt kurz nach der Bundestagswahl hat es geklappt, dank unserer Praktikantin Ciara, die das Panel zusammengestellt hat. Ich spreche mit den frischen Abiturienten Ciara (17), Maria (18) und Alex (18) über Politik, Medien, Beziehungen und ihren Blick in die Zukunft. Viel Spaß.

14 Kommentare

  1. Ein schönes Interview, danke an euch dafür!

    Bezüglich Nutzung digitaler Medien für und in der Schule habe ich als Schüler selbst einige Gedanken:
    Die meisten Lehrer haben in irgendeiner Form digitale Medien wertschätzen gelernt. Manche lassen die Schüler an die PCs oder Smartphones, um zu recherchieren, manche nutzen PowerPoint für den Unterricht und manche zeigen auch die geforderten Erklärvideos, u. a. von TheSimpleClub.
    Ich persönlich habe in den Naturwissenschaften das Glück, Lehrer zu haben, die auch ohne zwanghaften Alltagsbezug so erklären können, dass Erklärvideos im Normalfall gar nicht notwendig sind. Wenn sie dann doch zum Einsatz kamen, hat es mich eher verwirrt. Allgemein habe ich selten den Eindruck, dass Unterricht im sprichwörtlichen “digitalen Klassenzimmer” realitätsfern ist. Digitale Technik ist wie die Tafel oder das Blatt Papier ein Hilfs- und kein Allheilmittel. Wenn manche Lehrer dann versuchen, sie einzusetzen, wirkt das dann unbeholfen und führt zu nichts. Wichtig ist meines Erachtens nach, dass
    – die Technik leicht bedienbar ist, damit auch ältere oder nicht interessierte Lehrer die Ausstattung sinnvoll nutzen können. Wenn ein SmartBoard beispielsweise ohne Tastatur und Maus ausgestattet ist, ist das für die Bediengung eine Katastrophe.
    – die Geräte schnell genug sind, dass sie den Unterricht nicht bremsen. Das ist leider nicht unüblich.
    – die Lehrer einen Ansprechpartner haben, der ihnen bei der Nutzung digitaler Technik technisch und optimalerweise auch didaktisch hilft. Eine Person pro Schule (quasi als digitaler Hausmeister) wäre eine sinnvolle Investition, zudem sollten Lehrer auch bereit sein, von ihren Schülern in diesen Belangen zu lernen.
    – Software entwickelt wird, die unterrichtsfreundlich ist (also z. B. sinnvolle und nicht verfälschende Animationen für die Naturwissenschaften) und möglichst unabhängig vom Internet läuft, das in Schulen (leider) häufig unzuverlässig oder langsam ist.

  2. Schöne Folge – mehr davon. Finde es spannend, dass die „Kids“ von heute auch nicht so viel anders als wir vor 20-30 Jahren sind.

  3. Also ich bin nun mit 27 noch nicht alt, aber ich bemerke doch, dass keine 18 mehr sein will. Leider erfüllen die drei jegliche Klischees über ihre Generation.

    Allein der Satz “Politik hat mich noch nie betroffen, meine Eltern haben die Steuern gezahlt.”, das ist so unendlich blauäugig. Natürlich hat sie Politik direkt betroffen, nämlich in Form ihrer Ausbildung. Ein Lehrplan fällt nicht vom Himmel, eine Busverbindung kommt nicht von nichts, nein. All das könnte man sich “erkämpfen”. Auch mit 16. In Parteien kann man in der Regel mit 16 eintreten, in die Jugendorganisationen mit 14. Aber es gibt ja auch noch Bürgerinitiativen. Allein auf lokaler Ebene gibt es schon so viel zu gestalten.

    Es geht weiter mit “Ich habe keine Zeit ein Wahlprogramm zu lesen.”. Gut, die hat kaum jemand. Dass es Tool wie den Wahl-O-Mat et. al. gibt, das ist doch auch einem 18 jährigen bayerischen Mädel bekannt, oder? Alternativ kann man ja sehen welche Parteien überhaupt in Frage kommen und dann mal gezielt zum Stand gehen und mit den Leuten vor Ort reden, oder ruft aus Berlin heraus beim Kandidaten- / Abgeordnetenbüro an und lasst Euch sagen wofür sie stehen und was Euch interessiert. Man kann ja auch einfach Themen gewichten und selektieren. Rüstung betrifft die drei sicher erstmal nicht wirklich und kann darum eher geringer gewichtet werden. Sinnvoll wäre es doch zu schauen ob man nicht Themen findet, die gerade in den kommenden 4 Jahren für sich relevant sind. Das ist sicher in erster Linie Ausbildung, aber auch Zukunftsperspektiven oder will man, dass Menschen nicht am Existenzminimum mit ALG II leben müssen, sondern ist es vielleicht auch gesellschaftlich besser den Hartz IV Satz zu erhöhen. Sicher das verlangt einige Transfertleistungen.

    Zu Beginn ging es um die mangelnde Vorbereitung auf das Leben. Ja, alle waren auf dem Gymnasium. Das Gymnasium hat gar nicht diesen Zweck. Es soll auf eine fundierte Hochschulausbildung hinarbeiten. Man soll am Ende des Abiturs das größte Allgemeinwissen haben. Ab da an ist nur noch Spezialisierung.
    Wie eines der Mädchen bereits sagte, auf der Realschule bekommt man die “praktischen Dinge” mit auf den Weg, weil sie ganz anders ausgerichtet ist. Ich persönlich finde den Abi-Wahn in Deutschland eh absurd, aber das ist eine andere Geschichte.

    Ich finde die drei machen es sich zu leicht. Und pardon … Briefwahl beantragen geht formlos, da braucht man nicht ins Rathaus gehen, man kann sich die Unterlagen an eine andere Adresse (Berlin) senden lassen, denn das ist ja Sinn der Sache. Außerdem gibt’s beim Googlen sicher einige Treffer, Parteien forcieren das Thema seit einigen Legislaturen. In der Zeit im Zug, in der sie sich grämte nicht zu wählen, hätte sie einfach auch Programme lesen können oder sich anderweitig informieren können – z. B. wie Briefwahl geht.

    • Zu Wahlprogrammen möchte ich anmerken, dass es gar nicht unbedingt sinnvoll ist, sie zu lesen. Wenn man Waschmaschinen vergleicht, guckt man sich ja auch nicht die verschiedenen Werbungen dazu an. Am sinnvollsten ist es, immer ein gewisses Mindestmaß an Information über die tagesaktuelle Politik zu halten, anstatt ein Vier-Jahres-Politbürger zu sein. Wahl-O-Mat, deinwal, etc. sind dann noch eine praktische Ergänzung.

    • Ich kann Wilhelm voll zustimmen. Vor meiner ersten Wahl vor vier Jahren hatte ich mich auch noch nie selbst aktiv mit den Parteien beschäftigt (und diesbezüglich auch keinen Input von der Schule bekommen, wobei ich das auch nicht als Aufgabe der Schule betrachte). Beginnend mit möglichst objektiven Eindrücken von Menschen, die schon seit längerem wählen (z.B. Eltern), dem Wahl-o-Maten, den Wahlprogrammen, etc. konnte ich auch selbst eine Entscheidung treffen.

      Alles auf die Schule zu schieben deutet darauf hin, dass die Personen es sich leider ziemlich leicht machen. Briefwahl beantragen, eine Steuererklärung zu erstellen (so einfach wie sie in den ersten Einkommensjahren sein sollte) sind meiner Erfahrung nach keine Themen, die nicht mit eigenständiger Einarbeitung erledigt werden können. Das sollte man als Absolvent der Hochschulreife eigentlich schon auf die Reihe bekommen… sonst wird’s mit dem Biologie-Studium wohl eher nicht klappen 😉

      • Zuallererst vielen Dank für euer ehrliches Feedback! Ich glaube jedoch, dass einige Dinge ein bisschen falsch verstanden worden sind und möchte mit diesem Kommentar versuchen, meinen Standpunkt noch einmal etwas genauer zu erläutern:
        Natürlich sind wir alle drei uns bewusst, dass Politik ein Teil unseres Alltags ist und jeden von uns betrifft. Ich habe mich, als Schulsprecherin, auch schon in der Lokalpolitik engagiert, indem ich durch eine Rede vor dem Gemeinderat meinen Anteil dazu beigetragen habe zu verhindern, dass alle Schulen unserer Stadt an neue Standorte verlegt werden. Natürlich war ich dort nur ein kleines Licht, aber auch die Größten fangen bekanntermaßen klein an ;).
        Die Aussage “Ich habe keine Zeit die Wahlprogramme zu lesen” ist zugegeben wohl eine der typischsten Ausreden bzw. Verteidigungen, wenn man nicht wählen geht. Ich bin noch minderjährig und durfte bei der diesjährigen Bundestagswahl noch kein Kreuz setzen. Aber salopp gesagt, war ich fast froh darum, weil ich nicht gewusst hätte, welcher Partei ich meine Stimme hätte geben sollen. Durch mein Praktikum bei der “Lage der Nation” und dem von mir organisierten Projekt “WahlLage” habe ich mich ausführlich mit den Programmen der Partei beschäftigt. Ich war bereit wirklich Zeit zu investieren, die einzelnen Standpunkte der Parteien kennenzulernen. Doch, und es war mir auch wichtig das im Podcast zu betonen, fehlte mir trotz dieser Einstellung ein Ansatzpunkt. Natürlich ist ein Wahl-O-Mat eine Möglichkeit Einblicke zu erhalten. Aber ansonsten scheinen einem zunächst nur die nichtssagenden Plakate oder die seitenlangen schwammigen Wahlprogramme zu bleiben. Die meisten Jugendliche fühlen sich von der Politik einfach nicht angesprochen, selbst wenn man nicht erwartet von ihr “abgeholt” zu werden, sondern bereit ist, sich aktiv mit ihr auseinanderzusetzen.
        Und auch wenn man sich ein bisschen informiert hat, fehlt das nötige Hintergrundwissen, um die Aussagen wirklich beurteilen zu können. Gespräche mit Freunden und Familie waren mir da auf der einen Seite eine große Hilfe, auf der anderen Seite haben sie einen noch mehr verunsichert, weil auch viele “erfahrene Wähler” gestanden haben, etwas überfordert zu sein.
        Ich denke gerade diese Kompetenzen, also das Bilden einer eigenen Meinung bzw. das Grundverständnis sollte in der Schule vermittelt werden. Die Aufgabe des Gymnasiums ist es, hier stimme ich Wilhelm vollkommen zu, die Schüler mit der größtmöglichen Allgemeinbildung in das Leben zu entlassen. Dies ist jedoch gerade nicht der Fall. Ganz im Gegenteil habe ich sogar das Gefühl, dass Schüler mit einem niedrigeren Bildungsabschluss eine viel bessere Allgemeinbildung haben. Wir hingegen können komplexe Gleichungen lösen, aber haben “keine Ahnung vom Leben”. Ich weiß ein häufiges Argument ist, dass das Lösen von komplexen Gleichungen Strukturen in unserem Gehirn fördert, die es uns erleichtern sollen logisch zu verknüpfen und komplexer zu denken. Dies klingt durchaus plausibel, jedoch kann man damit wenig anfangen, wenn die nötige Basis fehlt. Im G8 fehlt hierzu die nötige Zeit und Muse. Aufgabe der Gymnasien sollte es sein den Schülern, die Annäherung an die Politik zu ermöglichen. Sie sollten angesichts der Unsicherheit des öffentlichen Lebens und der zunehmenden politischen Spannungsfelder den Jugendlichen Orientierung bieten und einen Einstieg ermöglichen. Jeder Schüler kann dann für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist, sich weiter damit auseinanderzusetzen oder nicht. Wir haben in der Sendung versucht die Ungewissheit unserer Zukunft zu thematisieren und auch zu zeigen dass wir auf der Suche sind. Da die eindeutigen Grenzen zwischen den Parteien immer mehr verschwinden, hätte ich mir klarer Aussagen der Politiker gewünscht.
        Ich hoffe ich konnte meine Meinung ein bisschen verständlicher machen. Ich würde auch gerne noch auf einige andere genannten Punkte eingehen, aber ich vermute, dann entwickelt sich meine Antwort zu einem kleinen Roman. 🙂

  4. Vielen Dank für das Gespräch. Auch wenn Ihr Euch fragt, wen Eure Meinung interessiert, finde ich genau das interessant. Solche Gespräche sind für mich einer der Gründe Podcasts zu hören: Einblick in eine andere Welt, kein Anspruch auf Repräsentativität.

  5. ein toller Podcast, sehr kurzweilig und sehr erleuchtend. Es wurden viele interessante Punkte angesprochen. Ausserdem habe ich mich sehr gefreut dass es wieder mal ein Medienradio gab!

  6. Danke für die tolle Folge. Sehr interessant und unterhaltsam.

  7. Fand die Folge recht interessant (auf deine Frage bezogen Ciara 🙂 )
    auch mit nur 10 Jahren Abstand und anderen geografischen und planerischen Voraussetzungen hat sich doch schon gefühlt was verändert, oder war bei euch einfach anders. Danke für den ehrlichen Einblick!

  8. Wie repräsentativ die drei für ihre Altersgruppe sind, ist für mich schwer einzuschätzen. Aber nach der Sendung bin ich recht zuversichtlich, das “die Jugend” ganz okay ist. Sie braucht evl. nur einen liebevollen Tritt in den Hintern.

    Was nämlich durchklang, war eine gewisse Bequemlichkeit und Anspruchshaltung. Das abwägen von Arbeit gg. Einkommen und Lebensqualität, Wahlprogramme bitte in kleinen verständlichen Happen, man hat uns dieses und jenes nicht beigebracht … Die drei haben scheinbar alle die Möglichkeit erstmal eine Orientierungsphase zu machen. Das ist eine recht privilegierte Situation. Und die ist evl. nicht förderlich um Entscheidungen zu treffen.

    Info für Alex:
    Falls du eine Laufbahn im Designbereich planst, gehe davon aus, das du nicht vor Anfang 30 ein okayes Gehalt verdienen wirst. Und das du viel Zeit und Energie investieren musst, um gut zu werden. Und selbst dann wirst du immer noch das Gefühl haben, das es sehr viele gibt, die deutlich besser sind als du. Für viele Jahre wird dein Hobby sein am Wochenende ausschlafen zu können. Sorry, aber da muss man durch. Und es ist großartig, wenn dann endlich die Plackerei Früchte trägt und man als Gestalter ernst genommen wird.

    Was die Frage Berufsausbildung oder Studium angeht, bin ich sehr unentschieden. Ich habe beides hinter mir und fand das Studium reine Zeitverschwendung und unglaublich oberflächlich. Das sollte man je nach Gebiet in dem man später arbeiten möchte entscheiden. Manche Designbereiche sind sehr nah an der Wissenschaft und Industrie, andere nah an der Kunst, andere irgendwas dazwischen. In allen Fällen ist gutes Handwerk ein wichtiger Bestandteil des Erfolges. Und das habe ich deutlich besser als Azubi vermittelt bekommen als an der Hochschule.

    An alle drei: viel Erfolg, plant Umwege ein und bildet Banden 🙂

  9. Ich habe mir die Folge erst heute angehört.
    Ich fand sie sehr interessant!
    Gut gefallen hat mir, dass mir gerade mal keine 18jährigen vorgestellt wurden, bei denen ich (53) sofort denke: Verdammt, wo nehmen die in dem Alter bloß diese Lebensklugheit her?!
    Nein, ihr kommt mir in gewisser Weise genau so hilflos vor, wie ich es in eurem Alter war (ich bin durch Einfädelung meiner Eltern beim Finanzamt gelandet, die dort einen Freund hatten) und wie es heute – in Teilen – unsere Tochter (23) ist.
    Thema ‚keine Ahnung von Politik‘: Hab ich auch nicht wirklich – allerdings weiß ich dank meiner Schulbildung wie das geht: Zeitung lesen! (Möglichst nicht die Bild und von den ernsthaften möglichst eine abonieren, damit man nicht nur auf die kostenlosen Sachen im Internet angewiesen ist). Und es wäre wichtig, dass ihr versteht, dass es einfach Dinge im Leben gibt, die man nicht wirklich versteht, wenn man sie nur in kleinen Instagram-Happen konsumiert.
    Gut Ding will Weile (und Beschäftigung) haben – ist zwar alt, wird dadurch aber nicht weniger wahr.
    Und Ciara (keine Ahnung, ob das für dich irgendeine Relevanz hat, aber Schaden kann der Hinweis ja nicht): Im Mare-Verlag soll ein sehr gutes Betriebsklima herrschen.
    Ich drück euch dreien alle Daumen!
    Gruß
    Matthias Rathje

  10. 1. Dezember 2017 um 14:57 Uhr
    Jonas Schönfelder

    Hallo zusammen, ich habe dem Gespräch gerne zugehört, da auch für mich als 23-Jährigen interessante Einblicke vorhanden waren.
    Ich kann absolut verstehen, wenn man sich angesichts der vielen Parteien und Wahlprogramme überfordert fühlt, eine Entscheidung bei der Wahl oder anderswo zu treffen. Dennoch ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, sich damit zu befassen und es gibt aus meiner Sicht mittlerweile schon viele Angebot, die konkret auf junge Menschen zugeschnitten sind. Beispiele sind aus meiner Sicht Deutschland3000 oder der heute+-Moderator Daniel Bröckerhoff, der auf Snapchat politische Ereignisse erklärt und einordnet (zumindest hat er das gemacht, also ich zuletzt mal auf Snapchat war).

    Der Umgang der Dreien mit modernen Kommunikationsgeräten (aka Smartphones) scheint mir recht überlegt und dosiert zu sein, was ich gut finde. Ich habe selbst ähnliche Regeln, merke aber trotzdem, dass mich die kurzweiligen Informationen, die ich per Smartphone konsumiere, oft von “ergiebigerer” Literatur wie Sachbüchern abhalten. Ich unterstelle außerdem, dass es sehr viele Menschen gibt, die tatsächlich sehr unüberlegt und beinahe ständig mit dem Smartphone zugange sind. Das beobachte ich aber nicht nur bei jungen Menschen, sondern zum Teil auch bei der Generation meiner Eltern.

    Ein letztes noch zur Schule: Ich habe das zu meiner Schulzeit auch schon von Klassenkameraden gehört, dass die Schule zu wenig auf das “echte” Leben vorbereite. Das habe ich schon damals anders gesehen, bin aber durch zwei ältere Geschwister vielleicht auch in einer komfortableren Situation, weil ich sie immer fragen kann. Ich finde auch nicht, dass es schadet, über alltägliche Dinge wie Verträge o.ä. zu sprechen. Letztlich bin ich in diesem Punkt aber eher bei Wilhelm. Wie man eine Steuererklärung macht, könnt ihr später immer noch lernen. Dafür gibt es sicher auch VHS-Kurse. Eine gute Allgemeinbildung holt man aus meiner Sicht schwieriger nach und ich denke jetzt schon, dass mir etwas mehr Aufmerksamkeit und Elan im Geschichtsunterricht gut getan hätten.

    In jedem Fall viel Erfolg für die Zukunft. Und es wäre tatsächlich interessant, so ein Gespräch in zehn Jahren noch einmal zu hören. 🙂

  11. Ich bin ein bisschen enttäuscht.
    Aber von vorn. Das sich die drei da hingesetzt haben, fand ich super. Klang alles schon sehr erwachsen.
    Meine Kritik geht eher an den Moderator und die Überschrift des Ganzen. Jugend. Repräsentativ müsst ihr nicht sein, aber ihr habt euch glaube ich für den einfachsten Weg entschieden, euch dem Thema Jugend zu nähern, indem ihr Jugendliche/Erwachsene genommen habt, die sich eben diese Fragen stellen. Die die Wahl haben zwischen Ausland/Studium etc. . Jugendliche die schon sehr weit in ihrer Sprache und Reflexionsvermögen sind. Gut Ausgebildete Individuen.
    Da ich selber im Bereich “Jugend” arbeite freut es mich zu sehen, wenn junge Menschen eine Perspektive haben.

    Ich erwarte keinen Querschnitt aller Milieus und Schichten. Es braucht auch keine Extreme perspektivlose Leben und gescheiterte Biografien, mit gescheiterten Menschen. Aber ich glaube(weiß) das es noch mehr Lebenswege in unserem Land gibt, die irgendwo dazwischen sind.
    Menschen die vielleicht eine Ausbildung machen, oder die Realschule besucht haben. Das sind immer noch sehr viele. Nur leider höre ich sie nie, wenn es darum geht” Jugend” und Lebenswirklichkeit zu beschreiben.

    Es hätte dem Moderator mit Sicherheit mehr Kompetenzen abverlangt, sich auf ein andere Gruppe ein zu lassen. Ein Gruppe die eben einen anderen Weg genommen hat. Viele arbeiten in dem Alter bereits seit ein paar Jahren und leben ihre Jugend weiter. Wie sieht das aus? Wäre eine spannende Frage gewesen. So blieb es ein Gespräch auf “Vorbereitet auf Uni” Niveau. Bitte etwas mehr Mut.

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