MFDB011 Retreat
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Andreas Baum spricht mit Andrea Frey über vier Bücher zum großen Thema RETREAT.
1. Janwillem van de Wetering: Der leere Spiegel: Erfahrungen in einem japanischen Zen-Kloster
2. Shunryu Suzuki: Zen-Geist, Anfänger-Geist: Unterweisungen in Zen-Meditation
4. Ulrich Ott: Meditation für Skeptiker
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- mp338 MB
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Pingback: Vorhersage Samstag, 14.09.2013 | die Hörsuppe
Ich Ich Ich
Sehr interessante Sendung mal wieder! Diese auf ein Thema mit mehreren Büchern fokussierten Podcasts sind super.
Ich habe nur eines der Bücher gelesen, das das ihr nicht gelesen habt, Meditation für Skeptiker – ich kann verstehen dass ihr das nach 3 Zen-Büchern irgendwie lustig findet, allerdings ist es auch fair zu sagen, dass Meditation ja nicht rein auf diese absichtlich sinnentleerten asiatischen Religionen beschränkt ist, sondern auch in anderen Kulturen (zB dem europäischen Mittelalter) eine Tradition hatte. Die Kopplung an die Kein-Sinn-Suche ist also gar nicht notwendigerweise immer die Antriebskraft 😉 Vielleicht ist es tatsächlich so, dass viele das nur als Instrument ansehen, um ‘besser zu werden’. Aber die gute Idee hinter diesem Buch ist schon, Menschen wie mir, die mit der Ideenwelt (wenn man das so nennen kann) hinter der asiatischen Variante nicht viel anfangen können und sich schon bei den meisten Formulierungen sperren (wie Andrea an einer Stelle anmerkt), doch einen gut gemachten Überblick über gängige Methoden zu geben.
Zum Buch selbst kann man sagen, dass es sehr praktisch strukturiert ist. Trotz des wissenschaftlichen Titels (und Hintergrunds) ist es eindeutig auch als Handbuch zum Ausprobieren angelegt. Jedes Kapitel thematisiert Aspekte von Meditation, deren wissenschaftliche Seite, und eine Reihe von Übungen, um das dann gleich auszuprobieren. Also wenn man mit der Religion eh nicht viel anfangen kann und einen diese buddhistische ‘Rhetorik’ bisher immer davon abgehalten hat, das einfach mal auszuprobieren, ist das schon ein sehr guter Startpunkt.
marc
Ich fand die Folge sehr interessant. Auch weil ich vor Kurzem als Meditationsanfänger einen 10-tägigen Vipassana-Kurs (www.dvara.dhamma.org) im Vogtland gemacht habe. Trotz meiner Skepsis im Vorfeld eine gute Erfahrung, die ich bei echtem Interesse an Meditation nur empfehlen kann. Die Regeln dort kommen eventuell Leuten entgegen, die andere Retreats als zu bequem empfinden, wie Onkel Andi andeutete. Gleichzeitig ist der Rahmen so gewählt, dass man einen wirklichen Einblick in die Praxis erhält, der bei Einheiten von wenigen Stunden pro Woche wohl einfach nicht möglich ist. Anfangs war ich froh, morgens nicht vor meinen Beinen einzuschlafen, und die Vorstellung, eine ganze Stunde “entschlossen” zu sitzen, wie es ab dem fünften Tag erwartet wird, erschien mir eher beängstigend, da das Sitzen schon nach 30 Minuten einen “sportlichen Charakter” bekam. Für mich war es im Verlauf dann faszinierend zu beobachten, wie sich immer längere Zeiten der Konzentration einstellten, die ich vorher für unmöglich gehalten habe (die ich aber leider im Alltag beim morgendlichen Sitzen nicht erreiche), und zu welcher inneren Ruhe ich fähig bin. Jedenfalls vielen Dank auch für diese Folge!
Bsender
“Retreat” habe ich als Bezeichnung zum ersten mal gehört, Meditation kenne ich natürlich schon, nicht erst seit dem “Meditaions-Podcast in der Socke” : )
Macht weiter, alles Gute!
P.S.: Die Amtrak-Folge (KR354) war auch cool!
ralph
Meditation ist ja jetzt nicht so meine ding…löst bei mir eher einen hektischen fluchtreflex aus. war trotzdem eine schöne folge
W
Olaf »Muho« Nölke hatte durchaus in Retreats erfolg, und er schrieb ein Buch mit dem Titel „Zazen oder der Weg zum Glück“ darüber. Das besagte Buch ist eigentlich eine Autobiographie, weil Nölke allerdings Abt eines japanischen Zen-Klosters ist, erklärt er nicht nur die differenzen zwischen den verschiedenen noch existierenden Zen-Schulen (er war mehrere Jahre sowohl in einem Sōtō- als auch in einem Rinzai-Kloster Novize), sondern auch die Hintergründe der Zen-Buddhismus aus okzidentalischer Perspektive.
manka
Ein Buch das mir die Hintergründe des Zen sehr gut nahegebracht hat, ist das Buch “Die Praxis der Konzentration” von Taisen Deshimaru. Dort geht er sehr detailliert auf die ‘Theorie’ der Zazen-Meditaion ein und erklärt sehr anschaulich die verschiedenen Bewusstseinszustände mit denen man während des Zazen jongliert.
Andreas Baum
Danke für den Hinweis! Ich habe es mir gleich mal (antiquarisch) bestellt. Vielleicht kommen wir dazu, über das Buch zu sprechen. In jedem Fall finde ich die Begriffe “Konzentration” oder nur “Sitzen” weit hilfreicher als “Mediation” oder gar “Zen”…
manka
Gerne 🙂
Das mit den Begrifflichkeiten sehe ich auch so. Letztlich ist diese Übung ein Spiel mit Konzentration und Aufmerksamkeit. Beim Begriff Meditation schwingt bei mir immer ein “meditieren über” mit, im Sinne von nachdenken über, und das trifft es ja nunmal gar nicht.
manka
Hab mir eben nochmal die Folge angehört. Ihr sagt dort, dass man dann Schläge mit dem Stock bekommt, wenn man die Meditation nicht durchhält. Ich kenne diese Praktik etwas anders. Das Kyosaku wird einem eigentlich nur dann verabreicht, wenn der Leiter der Meditation aus der Haltung des Meditierenden schliesst, dass dieser z.B. bei dieser Haltung Verspannungen im oberen Wirbelbereich ‘produziert’, und setzt seine Schläge genau an dieser Stelle, um diese ‘Blockade’ aufzulösen. Mit Bestrafung, Demütigung oder Geiselung hat diese Praxis nichts zu tun.
Liebe Grüsse
manka
Onkel Andi
Hallo Manka, danke für Deinen Hinweis! Das ist gut möglich. Wir haben ja auch nur über das Buch gesprochen, dessen Autor mit schlechten Japanischkenntnissen in einem Zen-Kloster war, und der den Sinn der Schläge vielleicht falsch interpretiert hat.
Beste Grüße vom Team