MFDB049 Erklären

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Viele Schriftsteller schreiben, um sich so die Welt zu erklären, das trifft sicher auf das fulminante Romandebüt von Andrea Scrima zu, die in den Achtzigern und Neunzigern tagebuchartige Aufzeichnungen aus Kreuzberg und Brooklyn zu einem sehr besonderen Sprachkunstwerk zusammenfügte und darüber ihre eigentliche Kunst, die Malerei aufgab; nicht ganz so künstlerisch, dafür aber mit viel Erklärungen nimmt uns Alex Capus mit an den Tanganijkasee im Ersten Weltkrieg, dabei lässt er seinen naiv-kolonialen Blick leider nicht zu Hause und betreibt Whitemansplaining in Deutsch-Ostafrika; ein weiteres Buch beschäftigt sich mit Fragebögen zur Person, die den Befragten erklären können so wie die Fragenden; viel erklären muss mutmaßlich Takis Würger, nachdem sein Verräterinnenroman alle nur möglichen Missverständnisse hervorgerufen hat, dies vielleicht aber nicht ungewollt. Wir haben das Buch jedenfalls nicht gelesen, darüber sprechen können wir auch so. Am Ende reißt der Wörter- und Gedankenstrom ab, weil der Speicher voll ist, wer kann das heute noch von sich sagen. Ein Bücherradio voller Fragen und Fragen. Das war ein großer Spaß!

1.) Andrea Scrima – Wie viele Tage
2.) Alex Capus – Eine Frage der Zeit
3.) Gisela Schmalz: Das kleine Buch der großen Fragen
4.) Takis Würger: Stella



1 Kommentar

  1. Ich habe heute die letzten Seiten von “Wie viele Tage” gelesen und danke euch für die Empfehlung. Wenn eine neue Folge “Mein Freund der Baum” im Handy auftaucht, macht mich das immer sehr glücklich.

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