Fast ein halbes Jahr lang haben wir uns in innere Emigration begeben, haben Freunde und Blutsverwandte vernachlässigt, unsere Liebesbeziehungen aufs Spiel gesetzt, uns finanziell ruiniert und bei unseren Kollegen unmöglich gemacht, uns Krankheiten eingebildet und dann wirklich bekommen, wir haben Gut und Böse verwechselt, Tag und Nacht vergessen, uns verleugnen lassen und uns selbst belogen, nur um Zeit zu haben, den gigantischen und dennoch unvollendeten Jahrhundertroman von Roberto Bolaño zu lesen, heute sind wir, ergraut, wundgeheult, halb verrückt geworden und völlig verzweifelt, aber fertig. Andrea Frey und Andreas Baum unterhalten sich eine ganze Stunde lang über 2666. Ob noch andere Bücher zur Sprache kommen, ist unklar, wenn auch nicht völlig ausgeschlossen, würden wir über alle sprechen, auf die dieses Buch verweist, befänden wir uns in einer labyrinthischen Bibliothek von Borges’schem Ausmaß und würden niemals an ein Ende kommen: Am Freitag, dem 12. Juni ab 11.00 Uhr Live im Küchenstudio. Das wird ein ganz besonders großer Spaß.


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